Östrogen Dominanz

13.06.2022
Die Östrogendominanz

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Die Östrogendominanz

Wie Sie in dem Blogartikel über die endogenen Disruptoren vielleicht bereits gelesen haben, gibt es viele verschiedenen Gründe für eine Östogendominanz. Richtig müsste es eigentlich Östradioldominanz heißen, denn es ist weder das Östriol noch das Östron, die im Verhältnis zum Progesteron betrachtet werden müssen, sondern das Steroidhormone Östradiol.
Das Ungleichgewicht der beiden Hormone Östradiol und Progesteron sagt nicht unbedingt etwas über die tatsächliche Östogenmenge aus. Entscheidend ist vielmehr das relative Verhältnis der beiden Hormone zueinander.
Auch wenn der Östrogenspiegel selbst erniedrigt ist, oder beide Werte noch im Normbereich liegen, kann im Vergleich zum Östrogen ein Mangel an Progesteron bestehen.

Es ist also immer das Verhältnis der beiden Hormone zueinander ausschlaggebend. Optimaler Weise sollte laut Dr. J. Lee der Quotient bei Mann und Frau bei ca. 1:150-200 liegen.  Allerdings ist das auf Grund der vielfältigen endogenen Disruptoren leider in den seltensten Fällen noch der Fall.
Lange Zeit stand der Östrogenmangel im Fokus der Schulmedizin und auch heute noch geht sie davon aus, daß die typischen Frauenbeschwerden z. B. in den Wechseljahren daher rühren. Doch in fast allen Fällen ist es der Gegenspieler, das Progesteron, an dem es mangelt. Aber nicht nur das! Männer können ebenfalls von einer Östrogendominanz betroffen sein!


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Östradiol und Progesteron

Östradiol ist das Hormon der 1. Zyklushälfte. Es unterstützt das Heranreifen der Eizelle und das Wachsen der Gebärmutterschleimhaut und durch einen immer weiter ansteigenden Spiegel eine Ausschüttung von LH, dem luteinisierenden Hormon der Hypophyse, durch das es dann zum Eisprung kommt.
Dagegen ist Progesteron das Hormon, das in der 2. Zyklushälfte nach dem Eisprung im Gelbkörper, der aus dem Eibläschen entsteht, in den Eierstöcken gebildet wird. Bleibt eine Befruchtung aus, bildet sich der Gelbkörper zurück und das Progesteron sinkt wieder. Progesteron sorgt dafür, daß sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann.

Der Grund für Fehlgeburten oder auch Unfruchtbarkeit ist häufig ein Mangel an dem Gelbkörperhormon Progesteron. Es sorgt während der Schwangerschaft dafür, dass es in der Gebärmuttermutter nicht zu vorzeitigen Wehen kommt. Auch Schmierblutungen oder ein verkürzter Zyklus haben ihre Ursache meist darin, daß die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend aufgebaut wird und die Blutung frühzeitig einsetzt.
Es ist also ein fein abgestimmtes, komplexes Zusammenspiel beider Hormone während eines Zyklus. 
Aber auch Männer benötigen die wichtigen Östrogene und das Progesteron im richtigen Gleichgewicht.


Schilddrüse und Östogendominanz

Transportproteine, die für das Speichern und den Transport der Schilddrüsenhormone im Blut verantwortlich sind werden stark von freiem Östrogen im Blut beeinflusst. Liegen hohe Östradiolwerte vor werden vermehrt Schilddrüsenhormone an das Protein gebunden und stehen somit den Zellen nicht zur Verfügung. Hier kann es ebenfalls hilfreich sein durch die Behebung des Progesteron Mangels die negative Wirkung des Östrogens auszugleichen, und so auf natürliche Weise die Schilddrüsenhormone in ihrer Regulation zu unterstützen.
Auch bei einer chronisch entzündlichen Hashimoto-Thyreoiditis können die Ursachen in einem relativen Progesteronmangel liegen. Progesteron hat darüber hinaus entzündungshemmende Eigenschaften und wirkt überschießenden Reaktionen des Immunsystems entgegen. Es kann sich also durchaus lohnen die freien Steroidhormone über eine Hormonspeichelanalyse untersuchen und von einem fachkundigen Therapeuten balancieren zu lassen.

 

Schilddrüsenhormone

 

 

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Stress und Östogendominanz

Auch psychosozialer Stress und andere Stressoren können zu einem Überschuss an Östrogen führen. Stress beeinflusst unmittelbar wichtige Gehirnbotenstoffe, die Botenstoffe des Immunsystems und die Steroidhormone, also Progesteron, die Östrogene, Testosteron, DHEA und Cortisol. Progesteron und unser Stresshormon Cortisol, das von den Nebennieren gebildet wird, teilen sich ein gemeinsames Transporteiweiss, das CBG (das Corticotropin-Bindende-Globulin) und eine gemeinsame Andockstelle (Rezeptor) in der Zelle. Bei Stress kann das Stresshormon Cortisol das Progesteron verdrängen und so zu einem relativen Progesteron Mangel führen. Auch alle anderen Steroidhormone werden durch Dauerstressbelastungen beeinträchtigt und können zu nicht unerheblichen hormonellen Begleitstörungen führen. So entstehen dann erektile Dysfunktion beim Mann, Unfruchtbarkeit bei beiden Geschlechtern oder Menstruationsstörungen der Frau, bis hin zu einem vollständigen Ausbleiben der monatlichen Blutung (Amenorrhoe).

 

Darm und Östrogendominanz

Alle Hormone die im Körper zirkulieren und nach dem Erledigen ihrer Aufgaben keine Verwendung mehr finden, werden verstoffwechselt und über den Darm oder die Nieren ausgeschieden. Überschüssiges Östrogen wird in der Leber erst umgewandelt und von dort mit der Gallenflüssigkeit in den Darm transportiert. Einige Darmbakterien bilden Enzyme, andere steuern die Ausscheidung und den Abbau von Östrogenstoffwechselprodukte. Besteht ein bakterielles Ungleichgewicht im Darm (Mangel-Dysbiose oder Überbesiedlung (SIBO)) oder wird zu wenig Gallenflüssigkeit ausgeschieden, können schädlich Abbauprodukte des Östrogens wirksam werden. Hier finden wir allso eine weitere Ursache für hormonelle Beschwerden und -Störungen. Da Östrogen und ein Teil seiner Metabolite das Gewebewachstum fördern, kann die Entstehung von Myomen, Tumoren aber auch Endometriose begünstigt werden.
Wenn man nun therapeutisch Hormonhaushalt, Gallenfluss und Darmmilieu wieder in sein Gleichgewicht bringt, lassen sich viele Erkrankungen positiv Einfluss beeinflussen.

 

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Vielfache Beschwerden durch Östogendominanz

Das waren nur einige Beispiele an Beschwerden, die durch einen Überschuss an Östrogen auftreten können. Es gibt darüber hinaus noch zahlreichere andere Leiden wie:

  • Migräne
  • Depressionen
  • Wassereinlagerungen
  • Schlafstörungen
  • Mangelnde Stresstoleranz
  • Reizbarkeit
  • Osteoporose
  • Chronische Gelenkbeschwerden
  • Rheumatische Beschwerden
  • Allergien
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Völlegefühl
  • Gewichtszunahme u.v.m, bei deren Entstehung eine Östrogendominanz eine Rolle spielen kann.

 

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie kompetente Hilfe, wenden Sie sich  bitte an Heilpraktikerin Frau Stabilito oder einen unserer TherapeutInnen.
Auf das Thema Gewichtszunahme, Ernährung und Östogendominanz gehen wir in unserem nächsten Blogbeitrag ein, ein Thema, das ebenfalls sowohl Männer wie Frauen betrifft.

 

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Sabine Stabilito

Heilpraktikerin und zertifizierte Neurostress-Therapeutin.
Als erfahrene Therapeutin begleitet sie ihre Patienten tiefgreifend und umfassend bei der Linderung und Verbesserung ihrer Beschwerden. Sie berücksichtigt in ihrer Beratung und Behandlung außer der Substitution und Ausbalancierung der fehlenden Hormone, Neurotransmiter, Mikronährstoffe etc. auch die anderen wichtigen Aspekte der Gesundheit und des Lebens, wie Ernährung, Bewegung, Umweltfaktoren aber auch Glaubensmuster und Glaubensätze.
Sie kann Ihnen damit den notwendigen Fahrplan erstellen, damit Sie eigenverantwortlich mehr Gesundheit und Wohlbefinden manifestieren können.

 

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